GEMISCHTER SATZ

RICHARD KAPLENIG

Richard Kaplenig ist ein Meister der gegenständlichen Malerei. Er spielt mit den Sehgewohnheiten des Betrachters, indem er Vertrautes ungewöhnlich überdimensional in Szene setzt. Es ist keine Wiedergabe von Alltagsgegenständen, sondern eine Konzentration auf das Unscheinbare und ein Brechen mit der Realität. Anfänglich vielleicht irritierend, begegnet man diesen vertrauten Objekte mit Bewunderung. Sie werden durch die künstlerische Intervention im übergroßen Tafelbild zu Kultobjekte erkoren und zeigen sich als nüchternes und perfekt inszeniertes Zitat einer sachlichen Schönheit. Die Palette der Farbigkeit reduziert der Künstler auf Grau, Schwarz, Weiss, Indigo- und Violett-Tönen. Im Malgrund lässt Kaplenig Landkarten einfließen - topografische Details, die mit dem dargestellten Gegenstand interagieren und vielleicht auf Herkunft und Bestimmungsort hinweisen und damit vielleicht als „Vermessung der Welt“ gesehen werden können.


MICHAEL KOS
Michael Kos ist ein Künstler der verschiedenen Genres. In seinen Arbeiten stellt er das energetische Potential des Materials in den Mittelpunkt und führt sie zu einer künstlerischen Verdichtung. Seine Objekte präsentieren sich als Interaktion zwischen Kalkül und Sinnlichkeit, zwischen Ratio und Emotion, von narrativen und formalen Elementen, zwischen Strenge und Verspieltheit, zwischen Ruhe und Bewegtheit, von Logik und Irritation. Der Künstler besticht jedesmal durch die faszinierende Verbindung eines konzeptionellen Inhalts mit einer aufs Wesentliche reduzierten Form. „Geschlichtete Malerei“ nennt Kos seine Wandobjekte aus Landkarten, die in ihrer Monochromie und tonaler Struktur bestechen. Vertrautes Material verwendet der Künstler auf verblüffend andersartige Weise und inszeniert sie als künstlerisches Spiel mit der Illusion.

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